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Warum bin ich eigentlich Deutscher?
22. April - 30. June 2017

Kunstverein Wiesen

mit Johan Andersson, Robert Barta, Robert Brambora, Thorsten Brinkmann, Rahel Bruns, Björn Dahlem, Olafur Eliasson, Ivan Grubanov, Henri Haake, Constantin Hartenstein, Sven Johne, Mark Matthes, Okamoto Mitsuhiro, Olaf Nicolai Besen, Michael Sailstorfer, Timon Schmolling und Katja Strunz

Warum bin ich eigentlich Deutscher? - ganz ehrlich, ich weiß es nicht. Es kann ja nur ein Zufall sein. Goethe soll gesagt haben, glauben Sie wirklich, dass ich mich je für etwas anderes entschieden hätte.
Wenn ich denn Deutscher bin, ist es dann selbstverständlich, dass ich bei einer WM oder Olympiade für das deutsche Team bin, oder noch schlimmer, dass, weil ich Deutscher bin, eben gerade nicht für das deutsche Team bin? Nun, wie auch immer, in den WM/Olympia Fällen bin ich für Deutschland und finde es nicht schlimm. Ich bin übrigens auch, wohl weil ich aus Norddeutschland komme, für den HSV.
Aber andere Fragen stellen sich: Bin ich oder muss ich sogar stolz auf Deutschland sein? Was habe ich schon dazu beigetragen, dass Deutschland zur Zeit das beliebte Land auf der ganzen Welt ist? - herzlich wenig. 

Und andere Fragen stellen sich, z. B. denke und benehme ich mich so, wie ich denke und mich benehme, weil ich Deutscher bin, oder, weil ich ich bin?
Will ich eigentlich Deutscher sein? Früher, zu meinen Trampzeiten, habe ich immer die Schweizer beneidet - sie haben den schickeren Pass.
Bin ich für die anderen Deutschen, oder ganze Land mitverantwortlich und wenn’s, für wie lange zurück?

 

Text: Peter Niemann

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